Heute hat Dezernent Richard Eckermann zusammen mit weiteren Beteiligten das gemeinsam erarbeitete Konzept öffentlich vorgestellt.
Die Verteilung von Fördermitteln der Europäischen Union erfolgt jeweils über eine mehrjährige Förderperiode entlang festgelegter politischer Schwerpunkte. Die vergangene Förderperiode 2007 – 2013 hat dabei auch im Landkreis Osterholz Früchte getragen: insgesamt sind rund 50 Mio. € aus den großen Fördertöpfen ESF (Sozialfonds), EFRE (Wirtschaftsfonds) und ELER (Landwirtschaftsfonds) in den Landkreis geflossen. Eine Besonderheit stellte dabei im Rahmen des ELER das sog. Leader-Programm dar: mehr als 2 Mio. € konnten Landkreis, Stadt und Gemeinden zusammen mit Wirtschafts- und Sozialpartnern für Projekte zur Stärkung des ländlichen Raums verwenden und gemeinsam vor Ort über die Projektauswahl entscheiden.
Auch in der nach langen Vorarbeiten auf den unterschiedlichen staatlichen Ebenen nun beginnenden EU-Förderperiode 2014 – 2020 sieht das Land Niedersachsen wieder Leader-Regionen vor, die auf Grundlage eines vorher beim Land einzureichenden Regionalen Entwicklungskonzepts (REK) in eigener Regie Förderprojekte durchführen können. Bis zum 10. Januar hatten hierzu mögliche Leader-Regionen ihre jeweilige Bewerbung mit REK einzureichen. Die Kreisverwaltung hat innerhalb dieser Frist die Unterlagen zur erneuten Auswahl als Leader-Region „Kulturlandschaften Osterholz“ vorgelegt. Der Landkreis konkurriert nun mit landesweit 63 weiteren Bewerbungen darum, als eine von bis zu 40 Leader-Regionen ausgewählt zu werden und ca. 2,4 Mio. € Fördermittel zu erhalten.
Das vorgelegte Leader-REK für den Landkreis Osterholz konzentriert sich auf fünf mögliche Handlungsfelder, in denen in den kommenden Jahren Projekte durchgeführt werden könnten. In das Konzept sind sowohl die Erfahrungen der vorangegangenen Förderperiode als auch eine Stärken- und Schwächenanalyse sowie die übergeordnete Regionale Handlungsstrategie (RHS) für das Gebiet des Amts für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg eingeflossen. Wichtige weitere strategische Zielsetzungen des Landkreises, z.B. aus den mit dem Kreistag geschlossenen Kontrakten und dem Sonderprogramm Demografie, werden umfassend berücksichtigt.
Konkret sollen Projekte in folgenden Handlungsfeldern gefördert werden:
- Klimaschutz und Energie
- Regionale Wirtschaftsentwicklung, Landwirtschaft und Innovation
- Demografie
- Umweltschutz, Natur- und Moorschutz
- Tourismus, Kultur, Freizeit und Regionalmarketing
Die Erarbeitung und Beschreibung dieser Handlungsfelder sowie die abschließende Beschlussfassung über das REK erfolgten in einer für Leader-Regionen zu bildenden Lokalen Aktionsgruppe (LAG). Dieser gehören neben Kreis, Stadt und Gemeinden auch weitere Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft an. Der LAG würde wie in der Vergangenheit auch in Zukunft die Beschlussfassung über die Förderung von Projekten obliegen. Antragsteller für Leader-Projekte können dabei neben der öffentlichen Hand auch private Initiatoren sein. Sämtliche Projektanträge werden einem festgelegten Kriterienkatalog unterzogen und können eine prozentuale Förderung zwischen 30 und 80 % erhalten. Bei öffentlichen Projekten, die den Regelfall darstellen, erfolgt die Kofinanzierung grundsätzlich durch die beantragende Gemeinde, in einzelnen Fällen mit Unterstützung durch den Landkreis und ggf. weiteren Gemeinden. Die Antragsbearbeitung und Abwicklung des Programms werden von der Kreisverwaltung sichergestellt.
Wie geht es weiter? Nach einer bereits erfolgreich absolvierten Vorprüfung der Leader-Bewerbung durch das ArL Lüneburg werden nun alle eingereichten Beiträge in Hannover vom Land begutachtet und bewertet. Mit einer Entscheidung über die Bewerbungen wird etwa im Mai gerechnet. „Wir stehen in den Startlöchern und sind zuversichtlich, dass der Landkreis Osterholz erneut als Leader-Region ausgewählt wird“, erklärt hierzu Dezernent Richard Eckermann.